Neoliberalismus und Imprisionismus*
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Kommentare
01. Dezember 2008, 15:54 Ich revidiere...
von: CwB, www.andersleben.at
Leider muss ich meine oben getroffene Aussage einschränken, da das Landesgesetz durch das Gemeindegesetz ergänzt wird. Und in diesem ist folgendes zu lesen:
Grundsätzlich besteht im [...] Ortsgebiet Leinen- oder Maulkorbpflicht, bei größeren Menschenansammlungen, zum Beispiel Veranstaltungen besteht Leinen- und Maulkorbpflicht.
Das bedeutet, unsere blutrünstige Bestie dürfen wir im Ortsgebiet nicht leinenlos laufen lassen, außerhalb aber sehr wohl.
Nebenan erste Anzeichen vom Winter in Leonding. Meteorologisch betrachtet beginnt der Winter zwar erst am 1. Dezember, ein kleiner Vorgeschmack war aber vergangene Woche bereits zu sehen. Ich hoffe, dass das noch nicht alles war und dass wir einen schneereichen Winter bekommen!
In den letzten Wochen lockte uns das schöne Wetter des öfteren zum Spazieren gehen - oft beherzt motiviert von unserer vierbeinigen Begleiterin. Aber genau diese Begleiterin, oder vielmehr, dass wir sie nicht an der Leine führten, verärgerte so manche Passanten.
Nachdem wir heute mit einem Pfefferspray bedroht und dann noch von dem selben Subjekt als "Gsindl" beschimpft wurden, ist es an der Zeit, die gesetzliche Lage, unsere Bestie mit den treuherzigen Augen betreffend, genauer zu prüfen.
Leider habe ich für eingefleischte Hunde-Hasser schlechte Nachrichten:
Es steht hier nichts davon, dass Hunde generell an der Leine geführt werden müssen. Das ist anscheinend ein weit verbreiteter Irrglaube, dem viele Menschen unterliegen. Bedarf sehe ich nur bei "auffälligen Hunden". Dieser Terminus wird auch in dem selben Gesetzestext definiert - und trifft auf unsere Hündin in keinster Weise zu!
Gestern haben wir uns die Empfehlung von Manu - "Let's make money" - im Kino angeschaut. Dort wird das Leid armer Menschen in Entwicklungsländern dokumentiert und versucht, die Gründe, die dazu geführt haben, darzulegen. Auf Neudeutsch heißen solche Länder übrigens "Emerging Markets". Das Wort klingt besser, die Situation dort ist es aber leider keineswegs.
Viele dieser Länder investieren die Steuergelder, um in den Augen der World Bank, einer ordinären amerikanischen Bank, konkurrenzfähig zu bleiben und als Lieferanten bestehen zu können. Dadurch bleibt das Sozialsystem auf der Strecke, wodurch immer mehr obdachlos werden. In einem Interview meinte ein afrikanisches Staatsoberhaupt, dass, sollte sich die Lage nicht bessern, sein Volk bald keine andere Überlebensmöglichkeit mehr hat, als nach Europa zu flüchten... und zwar alle.
Würden viele Unternehmen von Industrienationen nicht nur auf Profit aus sein, würde man nicht in Spanien Häuser und Hotels bauen, die dann nicht bewohnt oder bewirtschaftet werden. Ich kann es mir nur so erklären, dass der Grundstückspreis mit der Errichtung von Wohnungen steigt - und dass man dadurch mehr Profit erzielen kann als auf herkömmlichen Wegen. Das Ende der Wohnbau-Geschichte? Die Wohnungen sind zu teuer, als dass sie jemand kaufen könnte und so bleibt der spanische Staat auf den Wartungskosten, welche er wiederum aus Steuergeldern finanzieren muss, sitzen.
Ein deutscher Politiker meinte, dass viele - auch Politiker - heutzutage zu kurzsichtig agieren, frei nach dem Motto "nach mir die Sintflut". Der Nachfolger - oder eben die nächste Generation - muss dann mit dem Schaden leben. Er formuliert auch einen der wenigen Lösungsansätze in diesem Film: Bei Entscheidungen weiter vorausdenken und nachhaltig handeln.
* Bei dem Wort "Imprisionismus" handelt es sich um eine Wortschöpfung von mir - aus dem engl. to imprison, ensperren. Gemeint ist das Einsperren des Canis, des Hundes, im übertragenen Sinne.