Die guten, alten Zeiten
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01. August 2007, 07:21 Tjoa
von: das große B
Also das finde ich ja echt interessant. Früher war tatsächlich vieles Besser und doch wieder nicht. Ich meine, es ist einfach leichter alten Zeiten nachzutrauern, als im hier und jetzt etwas zu verändern. Aber das gilt nicht überall.
Nehmen wir da mal die intensive Empfindung von Musik als ich 16 Jahre alt war. Dieses Gefühl kommt nicht mehr. Es ist erwachsener und irgendwie reifer geworden, nicht mehr so verspielt intensiv hämmernd, zu Tränen rührend, zwecks Wut herumschreiend.. Es ist anders. Deshalb kann man trotzdem sagen: Früher war es Besser. Oder einigen wir uns darauf: Früher war es Anders
Zu FM4 kann ich nichts sagen. Konnte mit diesem "Alternativ" Sender für "Alternativ" Menschen nie was anfangen. Meistens waren das genau die Leute, die selbst das größte Klische bedient haben. Ich höre MEINE Musik, die MIR gefällt und mit fast 700 Alben ist das schon recht ansehnlich geworden. Lasst euch nichts vorkauen. Kaut selber rum!
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04. August 2007, 00:35 Musik aus der Dose
von: CwB, www.andersleben.at
Da habe ich eines deiner Lieblingsthemen gestreift, nicht wahr? ;-)
Ich muss gestehen, ich wähle die Musik, die ich höre, meist nicht bewusst aus. Meine CD-Sammlung geht wahrscheinlich nicht über die 50 hinaus. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich bin schon der Typ, der sich CDs kauft - und nicht die MP3s aus dem Internet zieht. Aber irgendwie bevorzuge ich das Radio - und dies hauptsächlich beim Autofahren. So höre ich oft neue Lieder - und erziele eine größere Breite zu Lasten der Tiefe.
Im Auto höre ich gerne mir Unbekanntes, lasse mich berieseln und bemerke ab und an, wie sich meine Stimmung durch das eine oder andere Stück verändert. Wenn die Musik aber zu krass wird - wie im oberen Fall etwa Stoakogler - dann schalte ich schon um oder aus. So behalte ich eine gewisse Kontrolle. Es soll ja nicht unangenehm werden. Nicht, wenn ich es zu verhindern weiß.
Deshalb fahre ich auch ab und an ohne Musik. Dann konzentriere ich mich voll und ganz auf das Fahren - und falle in einen Zustand ähnlich einer Trance. Das rede ich mir zumindest ein. ;-)
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04. August 2007, 13:31 Viva la Ö3. ;)
von: Dav, www.d-h.at
Der Zufall und Musikgeschmack. Mein bewegtes Leben führte mich gestern Nacht zufällig nach Pregarten und was ist da. Woohoo. Ö3 Disko. Aus 'Jux und Tollerei' hin. Und? Vorbei. Zu spät für schlechte Musik. Ein paar besoffene Kinder noch vor Ort, aber die Bühne und alles Andere schon abgebaut. Ich glaub ich hab nichts versäumt. (Und eigentlich war ich ja in Hagenberg, im Eiskeller und hab die 'Schichl Band' gehört. Vielleicht nicht der beste Name aber definitiv hörenswert. Und bei einem Festival das 'Schichl Festival' heisst, passt dann wohl auch der Name. ;) Ich mag Musik. Welche Musik ich mag lass ich mir nicht von Schubladen vordenken.
Wo sind sie geblieben? "Früher war alles besser" - das hört man immer wieder. Ich halte von solchen Aussagen eher wenig. Besser ist der Komparativ von gut, welches wiederum ein Adjektiv für eine individuelle Präferenz ist. Somit war es früher nicht besser, mir gefällt nur die - verklärte? - Erinnerung daran besser als meine Wahrnehmung der Gegenwart. "Es" ist also nicht besser oder schlechter als früher, es ist einfach anders und wird individuell mit gut oder schlecht assoziiert. Aber die Gegenwart ist es, in der wir leben - nachtrauern bringt also nichts, sonst verpassen wir diese Gegenwart und müssen derselben dann später wieder nachtrauern.
Aber ich muss gestehen, dass ich auch oft daran denke, wie viel besser es früher nicht war. Etwa bei folgender Begebenheit:
Heute, Dienstag Abend. Schauplatz: "FM 3000", eine Sendung - oder nur ein einmaliger Beitrag? - auf FM 4. Ich traue meinen Ohren nicht. Es geht um Arnie, den "Gouvernator". So weit, so gut. Dann spielen sie doch tatsächlich "Steirer-men san very good" - und das eindeutig zu lange! Vor allem, da es - meinem Verständnis nach - lediglich ums Sich-lustig-machen ging. Das Lied, das nach der Sendung gespielt wurde, klang dann stark nach Ö3. Dass es mit dem Alternativen bei FM4 schon lange vorbei ist, ist ja nicht neu. Aber das Ausmaß der anscheinend vorgenommenen Kurskorrektur dieses Senders war mir bis heute nicht bewusst. Die ursprüngliche Definition, Musik abseits des Mainstreams zu spielen, passt heute meiner Meinung nach nicht mehr.
Bei Lust auf solche Musik gibt es in Österreich aber noch eine gute Alternative: Das größte Radio der Welt, das Internet. Und ich meine damit legale Streams, nicht etwa Napsters Ahnen. ;-)