Energiesparmesse Wels 2010
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von: CwB, www.andersleben.at
Bei unserem Besuch der Energiesparmesse Wels haben wir einige interessante Informationen erhalten und den einen oder anderen Ansatz abseits des Mainstreams entdeckt. Sonderbar fand ich, dass es auch Aussteller gab, die ich nicht so recht mit dem Thema Energiesparen in Verbindung bringen konnte...
Wärmepumpe und Solaranlage 1
Eine interessante Kombination aus Wärmepumpe und Solaranlage wurde angeboten: Dieses System nutzt sowohl die Wärme der Sonne als auch die der Luft. Je nachdem, welches Medium die höhere Temperatur liefert, kommt zum Zug. An einem sonnigen Tag die Solaranlage, in der Nacht die Wärmepumpe.
Photovoltaik 2
Die PV-Anlage amortisiert sich finanziell nach ca. 10 Jahren, liefert aber über 20 Jahre Strom. Es handelt sich um eine umweltfreundlichere Energiegewinnung, die energetische Amortisation beträgt ca. 2,5 Jahre. Nach derselben Zeit konventionellen Stromverbrauchs ist man für dieselbe Umweltbelastung verantwortlich wie für die Produktion, Bewerbung und Vertrieb einer Photovoltaik-Anlage anfallen. Im laufenden Betrieb gibt es hingegen keine Umweltbelastung mehr. Stellt sich noch die Frage, wie es dann mit der Entsorgung aussieht, die ja auch die Umwelt belastet.
Die beste Ausbeute hat man an höher gelegenen Orten mit klarer, kühler Luft, an einem Aufstellungsort frei von Schatten beim tiefsten Sonnenstand (am 21. Dezember). Nebel und Schnee verringern hingegen die Ausbeute.
Es gibt zwei Arten von PV-Anlagen: Die weiter verbreiteten Netzanlagen, die den Strom, den man nicht sofort bei der Erzeugung verbraucht, ins Netz speisen und bei Bedarf Strom daraus entnehmen - und die Inselanlagen, die den überschüssigen Strom in einer Batterie speichern und bei Bedarf auf diese und erst in zweiter Instanz auf das Netz zugreifen. Somit ist man weniger bis kaum von den Launen der Stromproduzenten und von Krisen abhängig.
Endlich habe ich es auch geschafft, eine Frage, die sich mir schon des längeren stellt, zu beantworten: Handelt es sich bei den Kollektorflächen einer thermische Solaranlage um dieselben wie bei Photovoltaik-Anlagen? Die Antwort ist nein ;-)
Während thermische Solarmodule durch sie hindurchfließende Flüssigkeiten oder Gase erwärmen, wandeln photovoltaische Module mittels Photovoltaischem Effekt 3 Strahlungsenergie direkt in elektrische Energie um.
Regenwassernutzung 4
Wenn man schon ein Dach über dem Kopf hat, dass das darauf fallende Regenwasser sammelt, ist es zur Nutzung desselben nur ein kleiner Schritt. Die einfachste Möglichkeit ist, dieses Wasser - vorzugsweise durch einen zwischengeschalteten Filter - in einer Regentonne zu sammeln. Somit hat man genügend Wasser, um die Blumen im Garten zu versorgen. Geht man einen Schritt weiter, kann man das Wasser in einem unterirdischen Tank sammeln und mittels Pumpe das Wasser auch für Bewässerungsanlagen, zum Auto waschen und dergleichen nutzen. Ein weiterer Vorteil des unterirdischen Tanks ist, dass dieser bei Frostgefahr nicht entleert werden muss. Richtet man seinen Blick jedoch auch auf das im Haus verbrauchte Wasser, kann man bis zu 50% des Wasserverbrauchs mit Regenwasser abdecken: Toilettenspülung (46 L), Wäsche waschen (17 L), Gartenbewässerung (11 L) und Auto waschen (3 L). Regenwasser darf man jedoch nicht einsetzen beim Baden und Duschen (44 L), Geschirr spülen (9 L), Körperpflege (9 L) und Kochen und Trinken (3 L). Bleibt noch der "sonstige" Wasserverbrauch von 8 Litern, womit man auf einen durchschnittlichen Wasserverbrauch von 150 Litern pro Person und Tag kommt - die Industrie nicht mitgerechnet. Anlagen, die auch im Haus Regenwasser einsetzen, müssen beim Wasserversorger und beim Gesundheitsamt angezeigt werden und dürfen nicht mit dem Trinkwasserkreislauf in Berührung kommen.
Nachfolgende Tabelle zeigt, wie man den Regenwassertank dimensionieren sollte:
Energie aus Wind 5
Überraschender Weise gab es einen - zugegebener Maßen nur kleinen - Stand zum Thema Energiegewinnung aus Wind. Diese Art der Energiegewinnung kennt man eigentlich nur von großen Windrädern - oder von Windmühlen. Der Vorteil der Windturbine ist, dass es durch ihr Rotorensystem egal ist, aus welcher Richtung der Wind kommt. Man muss die Anlage also nicht auf die Windrichtung ausrichten und fährt somit immer die volle Windernte ein. Je nach Größe der Anlage amortisiert sich eine Windturbine finanziell nach ca. 8-10 Jahren.
Quellen