Heute in der Früh habe ich in Ö1 einen interessanten Beitrag [1] über den Fleischkonsum in Österreich gehört. In den letzten 20 Jahren hat sich in der den Fleischkonsum betreffenden Statistik wenig geändert, Österreicher essen pro Kopf und Jahr seit 1994, dem Beginn der Aufzeichnung durch Statistik Austria, durchschnittlich 65 kg Fleisch.
Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler erklärt die Zusammenhänge
Ein hoher Fleischkonsum ist bei älteren Menschen historisch bedingt, da Fleisch
jahrhundertelang etwas Rares, Teures und Edles war. Erst in den 1960er und
1970er Jahren wurde Fleisch von der Festtagsspeise zur Alltagsspeise. Ich vermute, dass hierfür die Entwicklungen auf dem Gebiet der Nahrungsmittelproduktion ausschlaggebend waren. Unter-40-Jährige sind bereits an Fleich als Alltagsspeise gewöhnt und siehe da: Fleisch ist nicht mehr so wichtig für sie, es muss nicht jeden Tag Fleisch sein. Somit zählen heute beim Fleischverzicht oft nicht Gesundheitsargumente oder ethische Argumente, sondern Geschmacksargumente. Der sogenannte Flexitarier isst nur dann Fleisch, wenn es für ihn Sinn macht – wenn es sich also um besonders gutes bzw. besonders gut zubereitetes Fleisch handelt.
Obwohl der Fleischkonsum in Österreich seinen Zenit bereits erreicht haben dürfte und der Verbrauch langfristig gesehen zurückgehen wird, schlägt sich der neue Trend aber noch nicht in der Statistik nieder. Das wird erst in 20 bis 30 Jahren der Fall sein.
In Österreich wie auch international nimmt der Verbrauch an Hühnerfleisch zu während der von Rindfleisch leicht abnimmt. Schweinefleisch ist und bleibt in Österreich am beliebtesten – 40 kg werden davon pro Kopf und Jahr im Durchschnitt verspeist.
Dem Zeit-Artikel Das ist an Bio wirklich bio zufolge werden die Entwicklungsländer in wenigen Jahrzehnten zu Nettoimporteuren und die gemäßigten Zonen müssen diese miternähren. Da für ein Kilo Fleisch mehrere Kilo Pflanzennahrung von Nöten sind könnte sich der Kreis schließen, letztere wieder den täglichen Mittagstisch beherrschen und das Fleisch den Festtagen vorbehalten sein.
Quelle
1: Ö1 Morgenjournal, Schnitzel und Steak weiter gefragt von Paul Schiefer
http://oe1.orf.at/programm/329967 [Stand 1. 3. 2013]
Heute in der Früh habe ich in Ö1 einen interessanten Beitrag [1] über den Fleischkonsum in Österreich gehört. In den letzten 20 Jahren hat sich in der den Fleischkonsum betreffenden Statistik wenig geändert, Österreicher essen pro Kopf und Jahr seit 1994, dem Beginn der Aufzeichnung durch Statistik Austria, durchschnittlich 65 kg Fleisch.
Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler erklärt die Zusammenhänge
Ein hoher Fleischkonsum ist bei älteren Menschen historisch bedingt, da Fleisch jahrhundertelang etwas Rares, Teures und Edles war. Erst in den 1960er und 1970er Jahren wurde Fleisch von der Festtagsspeise zur Alltagsspeise. Ich vermute, dass hierfür die Entwicklungen auf dem Gebiet der Nahrungsmittelproduktion ausschlaggebend waren. Unter-40-Jährige sind bereits an Fleich als Alltagsspeise gewöhnt und siehe da: Fleisch ist nicht mehr so wichtig für sie, es muss nicht jeden Tag Fleisch sein. Somit zählen heute beim Fleischverzicht oft nicht Gesundheitsargumente oder ethische Argumente, sondern Geschmacksargumente. Der sogenannte Flexitarier isst nur dann Fleisch, wenn es für ihn Sinn macht – wenn es sich also um besonders gutes bzw. besonders gut zubereitetes Fleisch handelt.
Obwohl der Fleischkonsum in Österreich seinen Zenit bereits erreicht haben dürfte und der Verbrauch langfristig gesehen zurückgehen wird, schlägt sich der neue Trend aber noch nicht in der Statistik nieder. Das wird erst in 20 bis 30 Jahren der Fall sein.
In Österreich wie auch international nimmt der Verbrauch an Hühnerfleisch zu während der von Rindfleisch leicht abnimmt. Schweinefleisch ist und bleibt in Österreich am beliebtesten – 40 kg werden davon pro Kopf und Jahr im Durchschnitt verspeist.
Dem Zeit-Artikel Das ist an Bio wirklich bio zufolge werden die Entwicklungsländer in wenigen Jahrzehnten zu Nettoimporteuren und die gemäßigten Zonen müssen diese miternähren. Da für ein Kilo Fleisch mehrere Kilo Pflanzennahrung von Nöten sind könnte sich der Kreis schließen, letztere wieder den täglichen Mittagstisch beherrschen und das Fleisch den Festtagen vorbehalten sein.
Quelle
1: Ö1 Morgenjournal, Schnitzel und Steak weiter gefragt von Paul Schiefer http://oe1.orf.at/programm/329967 [Stand 1. 3. 2013]