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13. Jänner 2009, 21:23

arme Österreicher

Euro Banknoten

Vor kurzem habe ich im Radio gehört, dass Ende 2008 die Nahrungsmittel im Vergleich zum Beginn des Jahres um 7% mehr gekostet haben. Die kollektivvertragliche Anpassung betrug aber lediglich unter 4%.
Auch die Zinsen auf herkömmlichen Sparbüchern reichen nicht an die 7% heran. Und davon kommt dann noch die KEST weg.
Unterm Strich bedeutet das, dass der Österreicher / die Österreicherin sowohl weniger verdient als auch sein / ihr Sparguthaben im Vergleich zu den Lebenserhaltungskosten geschrumpft ist.

So fällt die Entscheidung auf Bio-Produkte umzusteigen selbstverständlich noch schwerer und Fair-Trade scheint in unerreichbarer Ferne. Trotzdem bin ich der Überzeugung, dass es richtig ist, auf Bio und Fair-Trade zu setzen. Mit Fair-Trade verhindern wir, dass wir dasselbe anderen antun. Wenn wir alle an der Herstellung unserer Lebensmittel Beteiligten gerecht entlohnen, gewährleistet das, dass ihre Lebenserhaltungskosten nicht ihre Einkünfte übersteigen. Und Bio sollten wir schon aus dem einfachen, egoistischen Grund den Vorzug geben, dass wir - und damit meine ich die gesamte Menschheit - nicht wissen, was das Resultat der Modifikationen, die wir an unseren Lebensmitteln vorgenommen haben, um sie günstiger produzieren zu können, ist oder sein wird. Immer mehr Menschen werden etwa von Allergien geplagt und ich denke, dass unsere moderne Ernährung nicht ganz unschuldig daran ist.

Ein weiterer unsere Gesundheit beeinflussender Faktor, der noch viel zu wenig Beachtung findet, ist Audiosmog. Egal, wohin wir gehen, ständig sind wir von Musik und sonstigen Geräuschen umgeben, die wir nicht beeinflussen oder abdrehen können. Ich werde leicht durch akkustische Reizüberflutung gestresst und begrüße daher die Initiative "beschallungsfrei". Diese thematisiert im Zuge von Linz09 dieses Problem, welches auch Kalle Lasn in seinem Manifest der Anti-Werbung "Culture Jamming" anspricht. Bei diesem Buch handelt es sich im Übrigen um eine sehr empfehlenswerte Lektüre wie ich finde.

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Kommentare

19. Jänner 2009, 20:00 "Weil's einfach net Wurscht is"...

von: TKNY, www.thomaskremshuber.com

... werde auch ich 2009 mehr auf BIO und einheimische Produkte setzen.

Sagt ja zum Hausverstand!


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20. Jänner 2009, 08:55 230.000 Österreicher arm

von: CwB, andersleben.at

Laut einem Artikel auf GMX steigt die Zahl der Menschen, die trotz eines Jobs armutsgefährdet sind - die sogenannten "working poor".

Ein weiterer Grund für die steigende Armut ist das Ansteigen atyptischer Beschäftigungsverhältnisse. Nur 57% befinden sich ganzjährig in Vollzeitbeschäftigung. Weiters gibt es auch heute noch immer starke Unterschiede zwischen der Entlohnung von Männern und Frauen.

Auf der anderen Seite verdienen manche aber immer mehr Geld, die Schere zwischen arm und reich wird größer. Lösungen könnten in der Steuerpolitik sowie in der Einführung von Mindeststandards gesucht werden.

Menschen, die ums Überleben kämpfen müssen, haben leider keine Zeit und nicht genug Geld, um sich um eine gesunde Ernährung zu kümmern. Diese sollte aber meiner Meinung nach ein Grundrecht eines jeden Menschen sein. Jeder sollte Zugang zu genug gesunder Ernährung haben!

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20. Jänner 2009, 11:10 das trifft

von: Sára Bereczki

"arm durch Arbeit".

Ich meine, dass Arbeit ansich nicht mehr primär dazu genutzt wird, die Lebensbedürfnisse im Sinne der Deckung des Lebensunterhaltes zu erhalten, sondern als Beschäftigung.

Wer beschäftigt ist, hat keine Zeit sich anderwärtig zu fokusieren. Und wenn er es hat, geht er einkaufen.

"eine Pathologie der kulturellen Gesellschaften" (S. Freud, 1930a, S. 504 f. Quelle: Fromm, Erich - Wege aus einer kranken Gesellschaft, eine sozialpsychologische Untersuchung)

Pathlogiedefinition - Wikipedia

Zum Thema Beschäftigung- und Zeit-ver-Wertung:
rationalpark.com/zeit und beschäftigung

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20. Jänner 2009, 13:33 Der Schlaf ist mir heilig

von: CwB, andersleben.at

Der Artikel auf der oben verlinkten Seite gefällt mir sehr gut. Dass wir unsere "Freizeit" nicht mehr genießen können und diese im Stile der Arbeitszeit organisieren, daran ist sicher etwas wahres - Eben nach dem Motto "kein Augenblick darf ungenützt verstreichen". Allerdings bezüglich schlafen möchte ich noch meinen Senf dazu abgeben...

Im Artikel steht: "Schlafarbeit im Schlafbettensystem: Regenerationsarbeit, schlaft schneller Genossen; Ausschlafen ist neben Shopping auch ein beliebtes Freizeitvergnügen und regeneriert für den weiteren Arbeitseinsatz [...]"

Meiner Meinung nach ist nichts Verwerfliches daran, sich genügend auszurasten. Schneller zu schlafen ist selbstverständlich eine nicht zu erfüllende Utopie. Trotzdem denke ich, man sollte sich die Zeit gönnen, die man benötigt, um ausgerastet und hellwach in den Tag zu gehen. Das bringt neben der Tatsache, dass man nicht andauernd gegen die Müdigkeit kämpfen muss und somit konzentrierter ist, den Vorteil, dass man seiner Gesundheit nicht noch mehr Schadet als es ohnehin durch diverse Einflussfaktoren unter Tags der Fall ist!

Kleine Anmerkung am Rande: Zum Thema gesunder Schlaf gibt es schon Beiträge auf andersleben:
Wenn der Schlaf Problem wird
Krank, dick und dumm durch zuwenig Schlaf

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21. Jänner 2009, 16:48 Lebens-Zeit

von: Sára Bereczki

Ich meine, dass es hierbei um die Tatsache geht, dass ein Mensch einem anderen zu Zwecken dient, die nicht seine eigenen, sondern die seines Arbeitgebers oder auch einer anderen Gruppe (Institutionen, Vereine etc.) sind. Es findet hier eine massive Entfremdung des Individuums von sich Selbst, wie Benützung- und eine daraus folgende Ausbeutung statt.

Wenn es mir gelingt, zu beeinflussen wie sich Menschen fühlen, freuen, welche Ängste sie haben, habe ich auch die Kontrolle darüber, wie sie sich in ihrem Heim verhalten und welche Gefühle sowie Verhaltensmuster sie an ihre Kinder weiter geben. Ein kranker Staat bringt kranke Menschen hervor. Der Wahnsinnige vielleicht, ist der einzig Normale in der Gesellschaft, die nicht dem Menschen dient, sondern verlangt dass sich der Mensch ihr anpasst, wenn er dabei auch krank wird. In der Masse der Kranken wirkt der Gesunde als wäre er krank.

Um zum Beispiel der Architektur zurück zu kehren, die Beschreibung anhand eines Hauses:
„das Problem an Häusern ist, dass sie nicht von Menschen, sondern für Menschen gebaut werden.“

Integrität, wie Freiheit lassen sich nur erhalten sofern sich ein Individuum frei und seinen eigenen Bedürfnissen nach enfalten kann. Ein Mensch, der Herrscht oder beherrscht wird, ist stets in einem krankhaften Abhängigkeitsverhältnis, die nicht seiner Natur entspricht. Die Natur des Menschen ist die der Kreativität oder Destruktivität. Die Liebe zu seinen Mitmenschen ist keine esotherische Erscheinung, sondern substanziell verankert. Der Mensch dem Menschen in seiner Natur kein Wolfe.

Es wird behauptet, dem Menschen stünde es frei, einen Arbeitsvertrag zu akzeptieren oder abzulehnen. Diese Meinung übersieht die Tatsache, dass dem Arbeiter erstens nichts anderes übrigbleibt, als auf die gegebenen Bedingungen einzugehen und zweitens, dass er selbst trotzdem für Zwecke benutzt wird, die nicht seine eigenen, sondern die des Kapitals sind, dessen Profit er dient.

Ausverkauf der Lebenszeit, arme Welt, armes Österreich.

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22. Jänner 2009, 09:06 Die Freiheit der Beeinflussung

von: CwB, andersleben.at

Ich bin ja der Überzeugung, dass man immer von seiner Umwelt beeinflusst wird - egal, ob das von dieser nun gewollt ist oder nicht. Wenn es gewollt ist, heißt es Manipulation, wenn es nicht gewollt ist, kann man es niemandem vorwerfen. Egal, was andere in meiner Gegenwart sagen oder tun, ich werde davon beeinflusst.

Meine Freiheit kann aber nur soweit gehen, wie sie keinen anderen beeinträchtigt. Ich beeinflusse meine Mitmenschen, das kann ich nicht verhindern. Ich sollte sie aber nicht beeinträchtigen, Ihnen nichts aufzwingen. Ansonsten kann sich der Beeinflusste nicht "frei und seinen eigenen Bedürfnissen nach enfalten". ;-)