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23. Jänner 2011, 16:32

Mit Energie haushalten II: Elektrogeräte und die Heizung

von: CwB, www.andersleben.at

Elektrogeräte verbrauchen im kaum mehr Benutzerkomfort bietenden Stand-by-Betrieb oft unbemerkt Energie. Wird ein Gerät warm, fließt Strom - als Faustregel gilt, dass Geräte, die handwam werden, 5 Watt verbrauchen. Auch Ladegeräte verbrauchen auch dann Strom, wenn nicht geladen wird. Da moderne Geräte die wichtigsten Einstellungen speichern, kann man beruhigt bei Nichtgebrauch den Stecker ziehen - z.B. durch schaltbare Steckerleisten oder Zeitschaltuhren.

Die Sonne spendet kostenlose Energie. Sie lädt etwa die Akkus von Handy, MP3-Player, Notebook oder Digitalkamera über Solar-Ladegeräte, Solar-Außenleuchten werden direkt mit Sonnenenergie gespeist und können ohne Rücksicht auf einen Stromanschluss positioniert werden und integrierte Bewegungsmelder lassen das Licht nur dann leuchten, wenn es auch wirklich benötigt wird.

Sonnenschutz- und Beschattungseinrichtungen können am einfachsten innen montiert werden (z.B. Jalousien). Ein großer Nachteil ist, dass sich die Wärme so bereits im Raum befindet, wenn sie reflektiert wird - wodurch zirka 70% dieser im Raum verbleibt. Deshalb sollte man, wenn möglich eine außen liegende Beschattung montieren, um die Hitze daran zu hindern, überhaupt erst ins Innere zu gelangen. Dies erreicht man am besten mit Rollläden, welche isolierend wirken. Außen angebrachte Markisetten liefern einen guten Kompromiss zwischen Wärmereflexion und Lichtausbeute.

Eine dichte Gebäudehülle reduziert zwar den Energieverbrauch, dafür ist kein hygienischer Luftwechsel mehr möglich. Schlechte Raumluft erkennt man oft nur, wenn man einen Raum betritt, nicht aber, wenn man sich schon längere Zeit darin aufhält. In einem 16 m² großen Raum reicht die Luft, wenn zwei Personen darin schlafen, lediglich ein bis zwei Stunden. Danach muss man das Raumklima durch Lüften oder durch eine Lüftungsanlage wieder ins Lot bringen. Eine angemessene Luftzirkulation vermag durch z.B. Kochen, Sport oder Rauchen entstehende Feuchtigkeit abzutransportieren, wodurch die Schimmel-Gefahr vermindert wird.
Im Winter verursacht ein ständig gekipptes Fenster höhere Heizkosten, da die Wände und somit der Raum abkühlen. Die Lösung lautet Stoßlüften: Man öffnet das Fenster für 5-10 Minuten2 vollständig und schaltet dabei die Heizung aus. Das Fenster wird danach wieder geschlossen, die Heizung wieder aktiviert. Für mehr Komfort gibt es automatische Fensterschließer, die ohne Strom oder Batterie auskommen. Noch effizienter ist aber eine Lüftungsanlage. Sie reduziert die Wärmeverluste durch Lüften um bis zu 90%, da die verbrauchte Luft während des Abtransports die frische vorheizt.

Eine Faustregen besagt: Jedes Grad mehr Raumtemperatur kostet 6% mehr an Heizenergie.1, 2 Luft im Heizkreislauf erhöht hingegen den Heizaufwand um bis zu 15%1, weshalb dieser regelmäßig entlüftet werden muss. Genauso mindern Möbel, Heizkörperverbauten und Vorhänge, die den Heizkörper verdeckden, dessen Heizleistung. Die Wand hinter dem Heizkörper sollte gut isoliert sein - bei Heizkörpernischen ist das oft nicht der Fall, da die Wand dort dünner ist. Für diese Fälle gibt es Isolierfolien zum Nachrüsten, die auf die Wand geklebt werden.4 Um Energie zu sparen sollte man das Thermostat nicht voll aufdrehen, um die Wohlfühltemperatur schnell zu erreichen und dann wieder herunterschalten. Das kostet nur mehr Energie und führt nicht zum gewünschten Ergebnis, der Raum heizt sich dadurch nicht schneller auf.5 Sind Rolläden, Fensterläden oder Vorhänge vorhanden, sollte man diese über Nacht schließen, damit die Hitze im Raum und die Kälte draußen bleibt. Einfachglasfenster können mit einer transparenten Isolierfolie versehen werden, wodurch eine 6-10%ige Heizkostenersparnis erreicht werden kann. Eine höhere Ersparnis bringt der Einbau isolierverglaster Fenster.3 Im Bad empfinden wir Temperaturen zwischen 23 und 25°C als angenehm. Da dieser Raum aber meist nur kurz genutzt wird, sollte man ihn nur bei Bedarf auf diese Temperaturen bringen. Die restliche Zeit sollte das Bad mit niedrigerer Temperatur beheizt werden, um zu verhindern, dass der Raum vollkommen auskühlt und mit hohem Energieaufwand wieder aufgeheizt werden muss. Ähnlich kann man auch über Nacht verfahren. Wird dann die Temperatur generell um 5°C gesenkt, kühlt die Wohnung nicht vollkommen aus, man spart aber Heizenergie.2 Ist man längere Zeit nicht in der Wohnung, kann man das Thermostat auf die "Frostschutzposition" stellen, wodurch die Leitungen vorm Einfrieren geschützt werden, die Heizleistung aber auf ein Minimum reduziert wird.3

Die empfundene Temperatur weicht oft von der am Thermometer angezeigten ab, sie ist der Mittelwert aus der Temperatur der Umschließungsflächen und der Raumtemperatur. Bei gut gedämmten Außenwänden reicht also eine geringere Raumlufttemperatur, die Heizung wird entlastet.1

Ein Beispiel 1, S. 29:

durchschnittliche
Oberflächentemperatur
Lufttemperatur empfundene Temperatur
gut gedämmt 19°C 21°C 20°C
schlecht gedämmt 15°C 21°C 18°C

Im Sommer kann es passieren, dass sich die Wohnung aufheizt, die Wärme speichert und sich folglich auch in der Nacht nicht mehr abkühlt. Eine Klimaanlage ist aber die falsche Lösung, da Klimaanlagen sehr viel Strom verbrauchen. Kühlen ist teurer als heizen - und die Klimaanlage gibt Wärme nach außen ab, wodurch sich die Umgebung noch mehr aufheizt. Besser ist es, tagsüber die Fenter geschlossen zu halten und nur zu lüften, wenn die Sonne nicht da ist - also in den frühen Morgenstunden, am Abend oder in der Nacht. Auch sollte man Geräte, die Abwärme erzeugen (Computer, usw.), nur einschalten, wenn es wirklich notwendig ist.5

Bei Warmwasserboilern sollte man die Temperatur auf maximal 60°C einstellen, um den Energieverbrauch zu drosseln und eine Verkalkung zu vermeiden. Zu Kalkausfällungen kommt es meist erst über 60°C.1

Quellen:

  1. Ihr Energiespar-Ratgeber, baumax-Broschüre, Ausgabe 2009
  2. http://www.nachhaltigewochen.at/article/articleview/59842/1/11617 [Stand 08.12.2009]
  3. http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/96435.html [Stand 08.12.2009]
  4. http://nergico.com/haushalt/heizung.html [Stand 08.12.2009]
  5. http://nergico.com/haushalt/lueften.html [Stand 08.12.2009]

Die gesamte "Mit Energie haushalten"-Reihe:

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