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04. Mai 2016, 00:35

Radikaler Vitaminbedarf

von: Christian

TL;DR

  • Vitamin C, Vitamin E und β-Carotin sind für Sportler sehr wichtig – auch für untrainierte!
  • Die Trainingsintensität sollte langsam gesteigert werden, um oxidativen Stress zu vermeiden.
  • Richtig betrieben stimuliert Sport unsere Abwehrsysteme.

„Freie Radikale“ – das klingt im ersten Moment vielleicht nach politischen Extremisten. Ernährungswissenschaftler meinen damit aber eine Form von Sauerstoff. Im Englischen heißt er Reactive Oxygen Species, kurz ROS, und besitzt ein freies, ungepaartes Elektron. Deshalb ist er sehr instabil und reagiert mit allem, was ihn umgibt. Diese Eigenschaft setzen die Zellen des Immunsystems ein, um Krankheitserreger zu bekämpfen. (Konopka 2012, 159-160)

Freie Radikale gelangen entweder von außen in unseren Körper oder entstehen beim normalen Stoffwechsel. (Elmadfa 2004, 302) Nehmen sie aber überhand, schädigen sie wichtige Zellstrukturen, (Konopka 2012, 159) genauer gesagt Proteine, Kohlenhydrate, Lipide und Nucleinsäure.

Der Körper schützt sich sowohl enzymatisch als auch nicht-enzymatisch vor zu vielen freien Radikalen. Die nicht-enzymatische Abwehr benötigt Antioxidantien, die wir zum Teil über die Nahrung zuführen müssen – z. B. in Form von Vitamin E, Vitamin C und β-Carotin. (Elmadfa 2004, 302)

Ein Zuviel an freien Radikalen heißt auch oxidativer Stress und entsteht durch übermäßige Belastung in Kombination mit unzureichender Vitamin- und Mineralstoffversorgung (Elmadfa 2004, 302) – zum Beispiel bei einem untrainierten, der abrupt seine Trainingsintensität steigert. Beim Sport verbrauchen wir nämlich 4- bis 12-mal soviel Sauerstoff wie in Ruheposition. 2-3 % davon fallen als freie Radikale an. (Konopka 2012, 163) Da das Zuviel an freien Radikalen mit Antioxidantien neutralisiert werden muss, (Konopka 2012, 64) steigt gleichzeitig mit der körperlichen Aktivität auch unser Vitaminbedarf. Decken wir ihn nicht, entstehen verschiedene Mangelzustände: (Elmadfa 2004, 298) Oxidativer Stress gilt als mitverantwortlich für das Altern und die Entstehung einiger Krankheiten.

Sport ist aber nicht automatisch gleich Mord: Richtig dosiert und sukzessive gesteigert stimuliert Sport die Abwehrsysteme gegen freie Radikale sowie das Immunsystem – einer der wichtigsten positiven Effekte von Sport. Dass Vitamine auch gegen politische Extremisten hilft, wage ich aber zu bezweifeln.

Quellen

Elmadfa, I., Leitzmann, C. (2004) Ernährung des Menschen. Stuttgart: UTB.
Konopka, P. (2012) Sporternährung. Grundlagen, Ernährungsstrategien, Leistungsförderung. München: BLV.

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