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22. Juli 2008, 13:49

Zur notwendigen Verknüpfung von Ursache und Wirkung

von: Sári, www.naginata-austria.at

Wir steuern auf eine Finanzkrise zu, resultierend aus der Anhäufung vieler globaler Tatsachen; ein Pulverfass von dem wir langsam und wage eine Ahnung bekommen. Eine Gesellschaft die ihre Alten nicht mehr versorgen kann, in der Kinder eine Behinderung sind, die Nahrungsmittel in Verbrennungsenergie umwandelt, anstatt Menschen zu ernähren, sieht sich zu solchen Maßnahmen gezwungen unter dem schweren Klotz der immer komplexeren Finanzfrage am Bein.

Ohne Geld sei kein Dasein mehr möglich.

In dieser unserer brodelnden und gesellschaftlich- ethisch fragwürdigen Zeit, möchte ich die notwendige Verknüpfung von Ursache und Wirkung aufwerfen. Mittendrin steht der menschliche Verstand als Bühne dieser explosiven Aufführung.

Jede Kraft steht in notwendiger Beziehung zu ihrer Wirkung. Wo keine Kraft, da keine Wirkung und umgekehrt. Wirkung ist in diesem Sinne, die Auswirkung des Kapitals auf das Individuum und die daraus hoch summierte Masse der Gesellschaft. Ihre Kraft und Triebfeder ist die Macht des Einzelnen über andere. Denn wer mehr Geld hat, als er jemals zur Deckung seiner Lebensbedürfnisse ausgeben könnte, muss sich eine andere Polarität zur Deckung seines nur allzu menschlichen Dranges nach mehr suchen.
Herrschen und Beherrscht werden sind elementare Grundsätze einer jeden Lebensform.

Doch in welchem Nebel der Sinne und der Wahrnehmung wir uns befinden, merken wir erst, wenn wir eine Wirkung vor Augen haben, dessen Ursache nicht erkennbar ist. Sie wurde sinnlich unkenntlich gemacht. Dem Menschen wiederum gelangt nur jenes zum Verstande, dass er sinnlich erfahren und begriffen hat. Wir haben also eine Ahnung der Wahrheit vor Augen, wissen jedoch nicht in welche Richtung wir blicken sollen, wir wurden vernebelt. Ist die Wirkung der Macht unbekannt, kann die Kraft nicht gewusst und empfunden werden. Eine notwendige Verknüpfung. Die Bevölkerung und die Finanzwelt mit deren Politik verhalten sich hier wie die Kraft und ihre Beziehung zu ihren Gliedern. Manche Bewegung lässt sich bewusst steuern, andere sind unwillkürlich.
In diesem Kontext wären die möglich unbewusst schlummernden Lebensgeister in den Körpern instabile Variablen, die es zu kontrollieren gilt um das stabile System zu erhalten, denn setzt die Lunge aus, ist kein Atmen möglich. Und doch strebt jedes Leben zum Sein und findet Wege, wo keine sind. Leben lässt sich nicht begrenzen und kontrollieren. Es ist hoch instabil.

Der instabil unkontrollierbare Widerstand, dem die Finanzwelt nun begegnet, ist die Autonomie des Einzelnen und deren freie Verfügung über ihr Zahlungs- und Erwerbsmittel. Durch diese erkennt sie sich selbst und strebt zur Entwicklung (potenz) ihrer Eigenschaften.

Es ist eine geniale Errungenschaft, Wirkung so zu inszenieren, dass die Ursache nicht erkannt und auch nicht hinterfragt wird. Obwohl wir sinnlich wahrnehmen, ist die daraus resultierende Erfahrung eine durch Fremd-Bewusstsein suggestiv gesteuerte. Das Selbstbewusstsein wird durch äußere Ich-Bewusstsein geformt und definiert, durch das Abstraktum der Finanz werden Vorstellungen und Tatsachen aus dem Nichts geschaffen und in der Materie verwirklicht abgebildet. Die Wirkung der Materie auf den Geist wird durch den Einfluss des Kapitals auf den Geist bewiesen. Eine umgekehrte Dynamik ist nicht möglich, es sei denn in den bildnerischen Künsten, wie Grafik, Malerei, Bildhauerei und Musik wo Vorstellung und Phantasie Materie formen und bilden und die Sinne in ihren Fasern berühren. Sie erinnern uns an die Idee, die dahinter steht, an eine leise Ahnung.

Die Geschichte hat gezeigt, dass Frieden (als stillstehend harmonischer Zustand) dauerhaft nicht haltbar war. So sehr wir die Potenz zur weiteren Entfaltung in uns tragen, so natürlich ist die Notwendigkeit der Veränderung und der Zerstörung. Unsere Generation sieht sich mit einem neuen Abstraktum konfrontiert. Eine virtuell selbstständige Substanz, gottähnlich bestimmend über jedes Sein. Es ist auf Papier gedruckt und in Computern gespeichert.

Es mag Theologisch klingen, doch Glückseeligkeit braucht in der Tat kein Geld. Diese jedoch setzt das loslassen der Vorstellung und der Bedürfnisse die lediglich Bequemlichkeit bringen voraus sowie die Erkenntnis dessen, was tatsächlich notwendig ist. Zum Glück braucht es lediglich die Akzeptanz des Seins. Verwirklichung und Glück finden wir nicht in der Materie, über die wir keine Gewalt haben. Materie mutiert zu einem äußeren Organismus, die den Menschen formt. Doch sie kann uns nicht geben, dass wir nur in uns selbst finden können.

Wir wurden in die Finanzwelt geboren, de facto entzieht sich unserem Verstande und Vorstellung alles, dass außerhalb dieser liegt. Wir können uns nicht vorstellen, wie ein Leben möglich wäre, ohne ein Bankkonto. Und doch: Es ist möglich. Denn wir sind. Auch ohne virtuelle Bankkonten auf denen Zahlen abgebildet sind. Dieses Abstraktum ist Geld. Nicht mehr und nicht weniger als Symbolik getragen von Datenleitungen die über Leben und Tod entscheidet und Familien zerrütten kann.

Der massivste Auslöser für eine Finanzkrise wäre das kollektive in Bar abheben unseres Geldes von den virtuellen Konten. Eines der größten Lügen unserer Zeit ist die Suggestion von Existenz von Werten, wo keine sind. Es stellt sich die Frage wie lange es in Anspruch nehmen wird, bis der vernünftige Geist erwacht.
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