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30. Juli 2016, 14:17

Erkenntnisse aus meinem Fahrradsturz

Warum fallen wir, Bruce? – Damit wir wieder aufstehen können.

Thomas Wayne, Batman Begins
Infografik Radsturz

Soll heißen: Wir lernen aus Fehlschlägen und wachsen an ihnen. Nun habe ich mich gefragt, welche Lehren ich aus meinem dieswöchigen Fahrradsturz ziehen kann.

„Bluten ist gut“

Damit hatten meine Trainingskolleginnen schon einmal recht: Das Blut spült Schmutz und Krankheitserreger aus der Wunde. So verhindert eine starke Blutung bei einer kleinen Wunde eines abwehrstabilen Menschen meist bereits eine Sepsis – es gelangen keine Erreger in die Blutbahn. Um die Wunde nicht zu verunreinigen, sollte man sie nicht mit den Fingern berühren und sie nach kurzem Bluten gut desinfizieren.

Wasser desinfiziert meist nicht so gut

Die Schauergeschichte von Opas Finger, der abgenommen werden musste, obwohl die Wunde mit Wasser ausgespült worden war, trifft es ganz gut: Da Wasser meist mit Keimen belastet ist, verwendet man zur Desinfektion besser ein Wunddesinfektionsmittel. Hochprozentiger Alkohol ist dafür nicht ideal, da er das Gewebe schädigen kann und bei der Anwendung schmerzhafter ist. Beim eigenen Speichel ist man sich in Fachkreisen uneinig, ob er als „Wundversorgung“ taugt. Fremdspeichel sollten wir aber in jedem Fall vermeiden. Auch Urin ist nicht keimfrei, wie eine neuere US-Studie zeigte.

Ist die oberste Hautschicht verschmutzt, sollte die Wunde hingegen gründlich mit lauwarmem Trinkwasser gespült – und anschließend gut desinfiziert – werden. Nur ganz kleine, oberflächlich eingedrungene Splitter und Steinchen sollte man dabei selbst entfernen. Größere überlässt man besser dem Arzt, da die Wunde beim Herausziehen noch stärker bluten könnte.

Wunden heilen besser feucht

Das Sekret, das Wunden absondern, ermöglicht die Versorgung der Wunde und transportiert Bakterien und abgestorbene Zellteile nach außen. Unter einem Pflaster bleibt dieser Kreislauf bestehen. Wechselt man das Pflaster regelmäßig, entfernt man mit ihm immer wieder die obere Sekretschicht und somit auch den Abfall des Körpers. Lässt man die Wunde hingegen an der Luft trocknen, werden die Bakterien, der Schmutz und das abgestorbene Gewebe nicht mehr abtransportiert.

Tetanus-Impfpung checken

Da auch heute noch etwa 20 Prozent der an einem Wundstarrkrampf Erkrankten sterben, tut man gut daran, auf einen aktiven Impfschutz zu achten.

Mein Fazit

Ob wir aus allen Fehlschlägen lernen, zeigt dieser Beitrag selbstverständlich nicht. Genauso wenig zeigt er, ob wir bei größeren Fehlschlägen mehr oder besser lernen als bei kleineren. Durch meinen Sturz habe ich aber viel gelernt – und ich nehme ihn auch zum Anlass meine Hausapotheke wieder auf Vordermann zu bringen.

Quellen

Bitte beachte unseren Haftungsausschluss für medizinische Ratschläge. Die Informationen auf andersleben.at ersetzen keinesfalls das Aufsuchen eines Arztes und werden auf eigenes Risiko befolgt.

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Kommentare

01. August 2016, 22:29 Intervall bei Tetanus-Impfung

von: Christian

Der Impfplan Österreich 2016 sieht eine Grundimmunisierung im Säuglings- und eine Auffrischung im Volksschulalter vor. Danach sollte die Auffrischung bis zum 60. Lebensjahr alle 10 Jahre erfolgen, ab dem vollendeten 60. alle 5 Jahre.