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16. März 2011, 19:20

Von Qualität und Quantität

Wie auch das Buch "Food Change"1 proklamiert, ist es jetzt, da – zumindest in unseren Breiten – für ausreichend Nahrungsmittel gesorgt ist, an der Zeit, sich nicht nur um die Quantität, sondern auch die Qualität derselben Gedanken zu machen - sie also als Lebensmittel, nicht nur Nahrungsmittel zu sehen.

Der Dokumentation "Die Erde von oben"2 zufolge ging in Frankreich vor nur 50 Jahren noch jeder vierte Einwohner der Landwirtschaft nach. Heute ist es nur noch ein kleiner Bruchteil davon. Umgekehrt ist aber der Fleischkonsum in den letzten 50 Jahren rapide gestiegen, wodurch die Versorgung mit den gewünschten – und mittlerweilen gewohnten – Nahrungmitteln nur noch durch intensive Landwirtswchaft und spezialisierte Mastbetriebe gewährleistet werden kann. 80% des konsumierten Fleisches in Frankreich stammt aus industrieller Produktion2. Von Schweinen, die eingepfercht in Boxen, die kaum so groß sind wie sie selbst, fressen, schlafen, ihre Geschäfte verrichten, Nachwuchs zur Welt bringen – ohne je ins Freie zu kommen. Und von Hennen, denen es nicht besser ergeht.

Einem in der Dokumentation erwähnten Bericht der WHO zufolge könnte man aber alle Menschen mit biologischer Landwirtschaft ernähren. Weshalb klappt das in der Realität nicht? Ein Grund, weshalb trotzdem so viele Menschen in vielen Ländern hungern müssen und wir minderwertiges Fleisch essen, ist meiner Meinung nach, dass die Pflanzen, die die hungernden Einwohner sättigen könnten, zur Fleischproduktion in Industrieländer exportiert oder zur Produktion von Bio-Kraftstoff verwendet werden. Ersteres können wir, die wir in den Industrieländern leben, ändern, indem wir die Nachfrage nach Fleisch senken – und beim Kauf unserer Lebensmittel auf deren Qualität und Herkunft achten. Letzteres, indem wir weniger Kraftstoff verbrauchen.

Von beiden Lösungsansätzen profitieren wir aber auch selbst: seltenerer, aber qualitativerer Fleischgenuss und mehr Bewegung anstatt mit dem Auto zu farhren kommt unserer Gesundheit zugute. Um diese Überlegungen nicht in der Theorie verkümmern zu lassen, habe ich diesen Montag die Winterpause für beendet erklärt und begonnen, meinen Arbeitsweg wieder mit dem Rad zurückzulegen. Schadet mir sicher nicht! ;-)

Quellen

1: vgl. Food Change - 7 Leitideen für eine neue Esskultur, Hanni Rützler und Wolfgang Reiter, St. Stefan, 2010
2: vgl. Die Erde von oben - Nahrung für die Welt [DVD], Yann Artus-Bertrand, GEO-DVD, 2009

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Kommentare

19. März 2011, 11:44 Noch mehr Qualität

von: CwB, www.andersleben.at

Handgefertigter Lederschuh

Lange mussten wir darauf warten, aber nun sind sie endlich fertig - unsere neuen Schuhe! ;-)

Handgefertigt und klassisch holzgenagelt aus der Schuhwerkstätte, frei von unbekannten Stoffen, die sich irgendwo im Inneren verbergen und heimlich den Füßen Böses wollen...

Individuell angepasste Qualität eben, keine industrielle Massenware.