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08. Dezember 2009, 20:12

Mit Energie haushalten I: Die Küchengeräte

von: Christian, www.andersleben.at

Ein Sprichwort besagt, man soll zuerst vor der eigenen Türe kehren – und trifft damit präzise die Situation beim Energieverbrauch:
Österreichs Haushalte verursachen ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs des Landes - und der Anteil steigt stetig. Die bei der Energieerzeugung freigesetzten Schadstoffe und Treibhausgase belasten die Umwelt und sind wahrscheinlich für den Klimawandel verantwortlich. Verbraucht man im eigenen Heim weniger Energie, ist das sowohl ein Gewinn für die eigene Geldbörse als auch für die Umwelt - wovon alle Lebewesen auf diesem Planeten profitieren.1

Energie sparen heißt Geld sparen und zugleich die Umwelt schonen

Unsere Haushaltsgeräte (Kühlschrank, Waschmaschine, Wäschetrockner, etc.) verursachen ein Drittel des Stromverbrauchs im Haushalt, wodurch sie einen guten Anfangspunkt für eine Optimierung darstellen. Die einfachste Möglichkeit ist, beim Kauf auf die Energieeffizienz der Geräte zu achten - sie sind in Klassen von G für sehr hoher Verbrauch bis A++ für geringer Verbrauch unterteilt. Der höhere Preis verbrauchsarmer Geräte hat sich meist nach kurzer Zeit wieder amortisiert.1

Der Energieverbrauch lässt sich aber auch bei bereits gekauften und angeschlossenen Geräten optimieren:

Beim Kühlschrank gilt die Devise, ihn nicht ins Schwitzen zu bringen. Das bedeutet, ihn nicht neben Wärmequellen wie Herd oder Heizung zu platzieren und ihn keiner direkten Sonneneinstrahlung auszusetzen.1 Jedes Grad mehr Umgebungstemperatur erfordert auch mehr Energie, um die gewünschte Innentemperatur zu erlangen.2 Zum Schwitzen bringt man ihn genauso, wenn man gekochte Speisen nicht abkühlen lässt, bevor man sie hineinstellt. Im Kühlschrank sollten Temperaturen zwischen +2°C und +7°C vorherrschen, für das Gefrierfach genügen -18°C. Kühlt man um nur 5°C weiter ab, steigt der Stromverbrauch um 25%.1 Durch eine über einen Zentimeter dicke Eisschicht im Gefrierschrank erhöht sich der Energiebedarf drastisch. Regelmäßiges Abtauen erschwert genauso wie die Neuentwicklungen No-Frost, Low-Frost und Stop-Frost eine Eisbildung.3,4 Gefriergut taut man am besten im Kühlschrank auf, da die „gespeicherte Kälte“ diesem zu Gute kommt. Der Kühlschrank muss so einige Zeit weniger Energie aufwenden, um die gewünschte Innentemperatur zu halten - außerdem wird übermäßiges Bakterienwachstum vermieden. Um der warmen Umgebungsluft nicht zu erlauben, in den Kühlschrank oder das Gerierfach zu gelangen, sollte man die Türen nur möglichst kurz öffnen.2,5 Die Lüftung der Kühlgeräte darf nicht verdeckt werden, damit es zu keinem Hitzestau kommt.6 Am besten lässt sich aber Energie sparen und das Klima schützen, wenn man auf die Lagerung und den Transport von Tiefkühlprodukten ganz verzichtet und stattdessen auf frische Lebensmittel aus der Region setzt.8

Ein Gasherd wandelt die Primärenergie Gas viel besser in Wärme um als ein Elektroherd, der nur etwa 34% der im Kraftwerk eingesetzten Primärenergie in Wärme umwandelt - wodurch es zu höheren CO2-Emissionen kommt.7,8 Die Töpfe, die man auf den Herd stellt, sollten zur Größe der jeweiligen Herdplatte passen. Ein Topf, der einen um nur einen Zentimeter kleineren Durchmesser als die Platte hat, verursacht schon den Verlust eines Drittels der Energie! Wenn man ohne Deckel kocht, vervierfacht sich der Energieverbrauch nochmals, da die Wärme entweicht - jedem Topf also sein Deckel.1 Mit Dampfdrucktöpfen spart man bis zu 50% an Energie und Zeit7, genauso wie ein Topf mit ebenem Boden die Kochzeit verringert.5 Das Vorheizen des Backofens ist meist überflüssig, verbraucht aber bis zu 20% der Energie.3 Seiner Neugier Einhalt zu gebieten, bringt nicht nur dem Charakter etwas: wenn man das Backrohr unnötig öffnet, erhöht sich der Strombedarf – dreimaliges Öffnen bedeutet einen Anstieg um 10%. Nach dem Abschalten hält die Herdplatte noch 5-10 Minuten, das Backrohr etwa 10 Minuten die Temperatur. Nützt man diese „Restwärme“, kann man den Stromverbrauch um weitere 20% reduzieren.1

Beim Geschirr spülen ist händisches vorspülen meist nicht notwendig, es genügt, wenn die groben Speisereste entfernt werden. Wenig verschmutztes Geschirr muss nicht mit 65°C gespült werden, dafür reichen schon 50°C. Beim händischen Spülen benötigt man die dreifache Menge Wasser und doppelt so viel Strom wie beim Spülen mit dem Geschirrspüler. Am effizientesten arbeitet der Geschirrspüler, wenn er ganz voll ist. Die 1/2-Funktion für einen nur halb gefüllten Geschirrspüler sollte man wo's geht vermeiden.1 Hat man eine moderne Heizungsanlage - und somit schnell warmes Wasser zur Verfügung – und muss das Wasser nicht erst längere Zeit laufen lassen, bis es warm wird, kann es von Vorteil sein, die Spülmaschine an den Warmwasseranschluss anzuschließen. Wenn das Wasser bereits vorgewärmt in die Maschine gelangt, muss diese deutlich weniger Energie aufwenden, um das Wasser zu erwärmen - und das Wasser mit Strom zu erhitzen ist die am wenigsten effiziente Methode.9

Quellen:

  1. Ihr Energiespar-Ratgeber, baumax-Broschüre, Ausgabe 2009
  2. nerigo.com / Kühlschrank
  3. nachhaltigewochen.at (www.nachhaltigewochen.at/article/articleview/59842/1/11617)
  4. energie-richtig-sparen.de / Küche
  5. wien.gv.at
  6. energie-richtig-sparen.de / Kühlgeräte-Lüftung
  7. hausarbeiten.de / Energiesparen im Haushalt von Alexandra Bock
  8. effiziento.de
  9. nergico.com / Geschirrspüler

Die gesamte „Mit Energie haushalten“-Reihe:

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