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19. September 2013, 16:08

Intensive Landwirtschaft

von: CwB, www.andersleben.at

In der französischen Dokumentation „Die Erde von oben“ wird die intensive Landwirtschaft unter die Lupe genommen. Beziehen sich die Zahlen zwar großteils auf Frankreich, dürften die für Österreich aber ganz ähnlich aussehen. Hier ein paar Fakten aus der Doku:

Während noch vor 50 Jahren jeder vierte Franzose in der Landwirtschaft tätig war, sorgen heute nur noch 2% der französischen Bevölkerung für Nahrung.

Auch wenn es Dünger und Pestizide möglich machen, sollte nicht jede Pflanze an jedem Ort der Welt angebaut werden. Der Kontakt mit Pestiziden führt beim Menschen z. B. zu Prostatakrebs, Alzheimer, Parkinson oder Krebs. Pestizidrückstände im Mutterleib – wie z. B. Chlordecon – werden während der Schwangerschaft auf den Säugling übertragen und führen oft zu Fehlgeburten. Durch die Verwendung von Dünger und Pestiziden sind die Würmer, Insekten und Bakterien, die der Erde das Leben gegeben haben, verschwunden – die Folge sind sinkende Erträge und Bodenerschöpfung.

30% des Bodens auf unserem Planeten sind unbrauchbar geworden.
 

Unser Weg muss weg von der Monokultur führen, es gibt nämlich Synergieeffekte, wenn verschiedene Pflanzen auf einem Feld angebaut werden: die Nützlinge kommen zurück und die Ausscheidungen der einen Pflanze sind Dünger für andere.

Die Landwirtschaft ist für 40% aller Treibhausgase verantwortlich, die durch Transport, Mähdrescher und Traktoren, aber auch durch Tiere, die Methan, das viel aggressiver als CO2 ist, produzieren, zustandekommen. In Frankreich verbraucht der Transport von einer Tonne Lebensmitteln 3 Tonnen Kohlenstoff, ein Lebensmittel in Frankreich hat durchschnittlich 1500 km auf dem Buckel, wenn es dort im Supermarkt liegt.

80% der französischen Hühner kommen aus intensiver Haltung, die heute gewohnte Menge kann in ökologischer Qualität nicht produziert werden. Die WHO hat aber bestätigt, dass die Weltbevölkerung mit ökologischer Landwirtschaft ernährt werden kann.

90% der 1900 noch angebauten Pflanzen sind verschwunden.
 

Durch intensivierte Landwirtschaft geht auch die Artenvielfalt verloren. So findet man z. B. im Supermarkt nur noch solche Tomaten, die gut transportiert, lange gelagert und zu jeder Jahreszeit produziert werden können.

In der intensiven Tierhaltung stehen den Schweinen pro 100 kg durchschnittlich 66 cm² zur Verfügung. Da es kein Stroh gibt, knabbern sie anderen Schweinen die Schwänze ab. Bei den Küken können Knochen, Lunge und Herz dem Wachstum der Muskeln nicht mehr folgen. Pro m² werden 20 Tiere gehalten, nach 6 bis 8 Wochen wird geschlachtet.

Da Rapspollen durch Wind und Vögel Distanzen von bis zu 3 Kilometern überwinden, ist eine Vermischung von GVO-Pflanzen mit Wildpflanzen nicht auszuschließen.

Bei der sozialen Landwirtschaft weiß der Bauer im Vorhinein, wieviele Kunden er hat und baut dementsprechend lokale und saisonale Produkte an. Saisonale Pflanzen geben uns darüber hinaus die von unserem Körper in der jeweiligen Jahreszeit benötigten Elemente und sind somit auch gut für unsere Gesundheit.

Quelle

Die Erde von oben, 5. Nahrung für die Welt [DVD], Yann Artus-Bertrand, GEO-DVD, 2009

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